von Tahmima Anam (Hoffmann und Campe 2022)
Die Geschichte, das Buch beginnt mit einem Prolog, der uns gleich mitten in die «Utopia» führt: ein angeblich unerreichbarer Ort, an dem jedoch Menschen wirken und werken, denen Berührungsängste mit künstlicher Intelligenz zu fehlen scheinen ... «seit sechs Jahren arbeite ich an einem Algorithmus, der die für die Empathie zuständigen Hirnareale auch für die KI zugänglich machen soll.» Asha Ray arbeitet in einem Labor am MIT, eine junge Frau mit Migrationshintergrund, seit Jahren verliebt in Cyrus, einem unangepassten Mitstudenten, lässt uns in erfrischender Nähe teilnehmen an der Start-up Gründung eines app-Projektes. Arbeit, Arbeitswelt und Privates werden zu einer sinnigen Story verwoben die berührt, Natives zum Schmunzeln bringt, niemanden kalt lässt.
buk, 02.12.22 / mk
von Will Ellsworth-Jones (Librero)
«Ohne Banksy kann man sich nicht vorstellen, dass Graffitikunst (Urban-Art, Street-Art) den Platz einnehmen könnte, den sie heute hat.» aus der Einleitung des reich bebilderten Buches des Journalisten Will Ellsworth-Jones.
Wir haben unseren Harald Nägeli: «Wolkenpost» (Diogenes), Harald Nägeli in Köln (Walter König), der Zürcher Totentanz (Nimbus).
buk, 02.12.22 / mk
von Anne Peter & Jens Amende (Knesebeck)
Gärtnernde sind optimistisch! Auf einem Gang durch Schrebergärten treffen wir zwanzig kreative Gärtner:innen. Ihre ganz persönlichen Tipps, Tricks und Rezepte erfahren wir auf den schön gestalteten Seiten dieses Winterträumerbuches. Grösse des Pflanzblätz wird in einem Plan skizziert, div. Fotos geben gluschtig / amächeligen Einblick in die (Familien)-Gärten. Kinder gestalten mit.
buk, 02.12.22 / mk
von Bonnie Garmus (Roman / Piper)
«Chemie bedeutet Veränderung der Zustände!» Elisabeth Zott, Chemikerin, will sich den alten Zuständen nicht anpassen: zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts, noch trägt die Frau die Verantwortung für Kinder und Haushalt, stärkt dem Mann den Rücken, hinterfragt nicht, erträgt mit Hilfe der Kirche, mit Psychoratschlägen aus Frauenzeitschriften den oft mühseligen Alltag.
Elisabeth Zott, Wissenschaftlerin mit ausgeprägtem Hang zur Gleichberechtigung, eckt an in den noch üblichen Männerhierarchien. Mit grosser Überzeugung packt sie die Widrigkeiten an, bietet mittels einer Kochshow im Fernsehn vielen Frauen «Chemieunterricht» als Lebens-und Emanzipationshilfe an.
«Eine Frage der Chemie»: zum Lesen eine starke Geschichte, mit vielen äusserst brauchbaren chemischen Erläuterungen!! (Freinachtpotenzial!)
buk, 20.8.22 /mk
von Benjamin Myers (Roman / Dumont )
«Als sie starb, trug sie eine übergrosse Sonnenbrille und hatte reichlich Gin intus.» Dulcie Piper, eine grosse, starke etwas verschrobene Frau mit einer geheimnisvollen Biografie. Sie lebt allein mit einem riesigen Hund in einem Cottage nahe der englischen Ostküste. Der schmächtige junge Wanderer der ihr Haus zufällig erreicht, sucht den Weg zum Meer... er kommt aus der Bergbauregion, will einmal die offene See erleben, bevor auch er wie alle in seiner Familie unter Tage arbeiten muss.
Die Geschichte einer zögerlichen Beziehung eingebettet in die Schilderungen dieser weitgereisten Frau, in die Küstenlandschaft mit wilden Wiesen und Mooren, mit dem Sehnsuchtsort Meer.
buk, 20.8.22 /mk
von Katharina Adler (geb. 1980 in München. Iglhaut ist ihr zweiter Roman)
Im Hinterhof eines Miethauses betreibt Iglhaut eine Schreinerwerkstatt.
Die Aufträge sprudeln keineswegs, jede Arbeit wird jedoch sorgsam nummeriert und von Iglhaut der Fachfrau, mit Bedacht und Können ausgeführt.
Familie und die diversen Mieter:innen im ringhörigen Haus liefern Geschichten, die ebenso wie das Holz von Iglhaut betrachtet und wenn nötig eben auch bearbeitet werden.
Ungeschönt wird erzählt, aber doch sehr feinfühlig von den diversen Protagonist:innen verkörpert.
Katharina Adler: «Die funkelnden Dinge des Alltags nicht zu übersehen, das war mir wichtig, weil sie es wert sind, erzählt zu werden.»
von Jaroslav Rudis (geb.1972 in der Tschesoslowakei. Schriftsteller und Dramatiker)
Eine Ode an die Schönheit des langsamen Reisens. Leidenschaftlich berichtet der Autor von seinen Fenstersitzplatzfilmen. Zwischen Felsen und Bäumen erblickt er zum ersten Mal die Adria, fährt mit der Schmalspurbahn durch die weiten Wälder im Harz. Er sammelt jedoch nicht nur Bilder sondern auch Geschichten: im Speisewagen, im Schlafwagen, in den Bahnhofskneipen und den Cafébars. Er verrät uns weshalb der Eisenbahngott eine Eisenbahngöttin sein muss.
Mit seinen Erzählungen verführt uns der Autor zum achtsamen Zugfahren. Wir werden so unseren alten Destinationen in ganz Europa mit neuem Blick entgegen reisen.